Was kostet mein Auto im Monat?
Wie viel man pro Monat für U-Bahn und Co. bezahlt, steht schwarz auf weiß auf dem Ticket. Was aber kostet das eigene Auto monatlich? Das weiß unser Kostenrechner. Einfach Fahrzeugklasse, Baujahr und Kilometer pro Jahr eingeben.
Wie viel kostet mein Auto im Monat?
Ihre Angaben zur Berechnung:
Wie werden die Kosten berechnet?
Die Gesamtkosten ergeben sich aus fünf Anteilen: Wertverlust des Fahrzeugs, Steuern, Versicherung, Reparatur- und Betriebskosten (inkl. Treibstoff). Als Basis der Berechnung dient das jeweils günstigste Modell (Basisversion) des meistverkauften Autos einer Fahrzeugklasse. Die Berechnung basiert daher auf Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotor. Die Einteilung in Fahrzeugklassen orientiert sich an der des Kraftfahrt-Bundesamts. Für den Kostenrechner wurden sie aber gröber zusammengefasst, nämlich in Kleinst- und Kleinwagen, Kompaktwagen, Mittelklasse, Vans, Oberklasse, Luxusklasse und SUV/Geländewagen.
Ausgehend vom Neuwagenpreis werden durchschnittliche Wertverluste abgezogen: im ersten Jahr 25 %, im zweiten 15 %, im dritten 10 %, ab dem vierten 5 % und ab dem elften 1 %. Die Kosten für Versicherung, Steuern, Reparatur- und Betriebskosten basieren auf der ADAC-Autokostenliste.
Grundsätzlich gilt: Die Berechnung beruht auf bestimmten Annahmen und statistischen Erhebungen sowie deren Durchschnittswerten. Die individuellen Kosten des eigenen Wagens können daher höher oder tiefer liegen.
Der Kostenrechner wurde im Rahmen des Projekts „Mobilitätsdaten für die Verkehrswende“ vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung erstellt.
Was ist bei anderen herausgekommen?
Die gute Nachricht: Nahezu alle verschätzen sich. Die schlechte Nachricht: Nahezu alle verschätzen sich. Die Kosten, die ein Auto pro Monat verursacht, sind vielen Fahrer*innen nicht bewusst. Fast alle Befragten setzen sie erheblich niedriger an, als sie sind.
Warum verschätzt man sich so stark?
Weil der Betrieb eines Autos eben nicht allein vom Treibstoff abhängt. Diesen Kostenfaktor beziffern die Befragten zwar recht genau. Was hingegen häufig unterschätzt oder gänzlich vergessen wird, sind Steuern, Versicherung und Reparaturkosten. Und noch ein weiterer Faktor schlägt massiv zu Buche: Die Fahrzeuge verlieren schnell und stark an Wert, im ersten Jahr bereits 25 Prozent. Auch ältere Pkw werden Schritt für Schritt immer wertloser.
Warum fahren trotz dieser hohen Kosten so viele Leute weiterhin Auto?
Aus verschiedenen Gründen. Viele Fahrer*innen empfinden es als Notwendigkeit, einen Pkw zu besitzen, um sich flexibel und komfortabel fortbewegen zu können. Das ergab eine Haushaltsbefragung über die Einstellung zum ÖPNV und zum Auto, die im Rahmen der Studie „Mobilitätsdaten für die Verkehrswende“ vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde. Es gibt aber auch strukturelle Gründe: Nicht alle Haushalte sind optimal an den ÖPNV angebunden. Ein Wagen ist manchmal unumgänglich, um Arbeit und Versorgung zu organisieren. Und schließlich sind die Autokosten ein Faktor: Da man sie offensichtlich zu tief einschätzt, sind sie keine Motivation, um umzusteigen.
Was heißt das mit Blick auf die Verkehrswende?
Zunächst, dass die Kosten für ein Fahrzeug nicht der einzig entscheidende Faktor sind. Deutschland scheint auch 2019 ein Auto-Land zu sein. Das bedeutet, man muss alternative Mobilitätsangebote attraktiver machen. Zentral ist hier der Ausbau von Fahrradwegen und der ÖPNV-Infrastruktur, aber zum Beispiel auch ein verlässliches Leihsystem für Pkw. Je besser diese Alternativen gestaltet sind, desto eher lassen sich Menschen zum Umstieg bewegen. Tun sie es dann, leeren sich die Straßen, und die Verkehrslage entspannt sich. Die Chance besteht, den öffentlichen Raum ganz neu zu verteilen: Busspuren, Grünflächen, Fahrradstraßen und Begegnungszonen – diese Maßnahmen dienen allen.
Mobilitätsdaten für die Verkehrswende
Im Rahmen der Studie „Mobilitätsdaten für die Verkehrswende“ erforscht das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung gemeinsam mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) das Mobilitätsverhalten der Bürger*innen und aus welchen Gründen sie bestimmte Verkehrsmittel bevorzugen. Insgesamt wird unter anderem die Rolle der Verkehrsinfrastruktur, die Bereitstellung und Nutzung von ÖPNV sowie die Akzeptanz neuer Infrastrukturpolitiken in Deutschland untersucht.