(K)eine abgefahrene Geschichte

(K)eine abgefahrene Geschichte
Autorin: Maren Beck Illustrationen: Agora Verkehrswende und Ellery Studio 29.04.2020

Der „Multimodal-Mix“ wird zum Cocktail der Stunde, Batterien futtern Solar- und Windenergie, und Autos kommen nicht am Türsteher des „Clean Cities Club“ vorbei. Die infografische Novelle von der Agora Verkehrswende und dem Ellery Studio zeichnet die Welt der Verkehrswende ganz neu – und verständlich für alle. AufRuhr hat im Buch geblättert.

Zeichnung einer Braut, die die Fakten darstellt, die ihren Mann trägt, der die Story darstellt.
Auch wenn Batterien, Schiffe und Hunde plötzlich reden können: In „Abgefahren! Die info­grafische Novelle zur Verkehrs­wende“ ist nur die Story Fantasie. Die Fakten – ohne sie gäbe es das Buch gar nicht – sind durch Forschung und Wissenschaft belegt. Sie tragen wort­wörtlich die Story, die die Agora Verkehrs­wende und das Ellery Studio gemeinsam entwickelt haben.
Comic mit einem älteren Mann, der die streikenden Schüler*innen nicht gut findet und ein junges Mädchen, das für Friedas For Future streikt.
In der Novelle treffen wir auf ein junges Mädchen. Als Anwältin der Erde geht sie streiken und versucht die Menschen davon zu über­zeugen, das eigene Verhalten zu ändern. Ihr hart­näckigster Gegner? Der Satz: „Früher haben wir das doch auch nicht gemacht!“
Zeichnung einer Familie aus den 50ern mit dem Leitbild einer autogerechten Stadt in einem Bilderrahmen. Vor diesem Bild steht ein älterer Mann, der die 50er Jahre gut fand und ein junges Mädchen, das nach der Bedeutung des Menschen fragt.
Mit dem Sieges­zug des Autos ab den Fünfziger­jahren entwickelten sich deutsche Städte zugunsten des motorisierten Individual­verkehrs. Dieser nimmt weiter­hin zu und mit ihm die Emissionen: 2017 produzierte der Straßen­verkehr (inklusive Nutz­fahr­zeuge) 162 Millionen Tonnen CO2. Die junge Aktivistin zweifelt am Prinzip der auto­gerechten Stadt – sollte nicht der Mensch im Fokus stehen? In der Verkehrs­wende spielt genau diese Frage eine wichtige Rolle.
Zeichnung einer Infografik über die Preisentwicklung der ÖPNV-Tickets und Parkgebühren in München.
Nicht nur die Reduzierung von Emissionen ist ein Anliegen in der Verkehrs­wende. Es geht auch um Gerechtig­keit. Ein Beispiel sind Parkplätze: Deren Gebühren sind selten kosten­deckend und erhöhen sich nicht in gleichem Maß wie ÖPNV-Tickets. Getragen werden die Kosten somit von allen. Die Verteilung von Flächen – insbesondere in dicht besiedelten Städten – soll mit der Verkehrs­wende gerechter werden.
Zeichnung von einem Fuchs und einem Hasen, die von einer Straße voneinander getrennt werden.
Der Verkehr prägt unser Land. Ein Umfeld ohne Straßen, parkende und fahrende Autos, aber auch Schienen können wir uns kaum vor­stellen. Flora und Fauna wurden und werden beeinflusst.
Zeichnung von einem Mädchen, das in einem Mixer mehrere umweltfreundliche Transportmöglichkeiten mixt.
Sich multimodal zu bewegen, also verschiedene öffentliche Verkehrs­mittel und Sharing-Angebote im Mix ein­zu­setzen, kann den Straßen­verkehr entlasten. Die nötige Infra­struktur ist teil­weise schon vor­handen. Eine entscheidende Zutat fehlt noch: das Ändern von Gewohnheiten.
Zeichnung von einer Auto-Disko, in die nur schadstoffarme Autos hineinkommen.
Stichwort Umdenken: Was gestern angesagt war, muss morgen nicht immer noch in sein. Viele Städte denken über neue Konzepte nach – doch entscheidend sind auch die Rahmen­bedingungen, die die Regierung etabliert. Entsprechende Gesetze können so zum „Tür­steher“ werden.
Infografik über die kleine, flexible, autonome Elektro-Busse, die über die App buchbar sind.
Und auf dem Land? 70 Prozent aller Wege werden hier mit dem Auto zurück­gelegt. Das Angebot des ÖPNV genügt nicht, um die Bedürfnisse der Bewohner*innen adäquat zu erfüllen. Das liegt zum Beispiel an statischen und wenigen Abfahrts­zeiten. Investitionen könnten helfen, ein flexibles, automatisiertes und effizienteres System auf­zu­bauen.
Gezeichnete Infografik über erneuerbare Energien und andere Energien im Jahr 2018 und 2030.
Elektromobilität gilt als Säule der Verkehrs­wende. Doch Batterien bringen neue Probleme: Einer­seits müssen für ihre Herstellung Lithium und Kobalt abgebaut werden. Anderer­seits brauchen sie Strom zum Aufladen. Käme der aller­dings verstärkt oder gar komplett aus nach­haltigen Energie­quellen, wäre dieses Problem gelöst.
Zeichnung eines Comics, in dem links im Bild über die Zukunft von elektrischen Flugzeugen und Schiffen gesprochen wird und rechts die zu "fetten" Schiffe, Flugzeuge und LKWs im Vergleich zueinander stehen.
Auch Schiffe und Flug­zeuge steuern ordentlich zu den Emissionen bei. Doch wie groß ist die Chance, auch sie eines Tages elektrisch zu bewegen? Ihr enormes Gewicht fällt hier schwer ins selbige.
Zeichnung zweier Menschen und eines Hundes, die traurig und sachlich vor einem Gemälde stehen, das dem Schrei von Edvard Munch nachempfunden ist. Im Hintergrund des Bildes ist ein Haus und ein Auto zu sehen und der Schrei schreit: CO2-Bepreisung?!
„CO2 braucht einen Preis“: So beschreibt die Novelle den ultimativen Hebel. Wer Emissionen verursacht, soll dafür auf­kommen. Das könnte den Reiz steigern, CO2 aktiv ein­zu­sparen. Und wer nicht anders kann, als Emissionen zu erzeugen – zum Beispiel, um den Lebens­unter­halt zu sichern? Eine Lösung kann sein, die Ein­nahmen an die Bürger*innen zurück­zu­geben, wie der Kunst­liebhaber sofort interpretiert.
Cover zu Abgefahren. Die Infografische Novelle zur Verkehrswende. Von Agora Verkehrswende und Ellery Studio.
Neugierig geworden? Mehr über die Verkehrs­wende, die wichtigsten Zahlen und Fakten und die Ansätze, wie wir sie schaffen, gibt’s in „Abgefahren! Die info­grafische Novelle zur Verkehrs­wende von Agora Verkehrs­wende und Ellery Studio“. AufRuhr kann bestätigen: Verständlicher wurde das Thema noch nie erzählt.

Agora Verkehrswende

Agora Verkehrswende will zusammen mit zentralen Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivil­gesellschaft die Grund­lagen dafür legen, dass der Verkehrs­sektor bis 2050 voll­ständig dekarbonisiert ist.
www.agora-verkehrswende.de