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Kinderstuben bringen Chancengleichheit zum Kitastart
Die frühe Kindheit legt den Grundstein für die Entwicklung eines jeden Menschen und damit für ein erfolgreiches Leben. Bildung spielt hierbei eine entscheidende Rolle – und das bereits lange vor der Schulzeit. Insbesondere Kinder aus herausfordernden Lebenslagen haben oft einen erhöhten Unterstützungsbedarf, etwa beim Sprachvermögen. Deshalb setzt sich das Projekt Kinderstuben zum Ziel, allen Kindern dieselben Fähigkeiten mit auf den Weg zu geben. Ein Besuch in Gelsenkirchen mit Projektleiterin Meryem Sönmez von RuhrFutur.
Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung. Dafür macht sich Meryem Sönmez von der Bildungsinitiative RuhrFutur stark. Sie ist Projektleiterin von insgesamt 29 Kinderstuben in Deutschland, die meisten davon im Ruhrgebiet. Die Großtagespflegestellen sollen Kindern jeder Herkunft den Einstieg in Kita und Schule erleichtern.
„Mit den Kinderstuben bieten wir Kindern bessere Bildungszugänge, reduzieren Chancenungleichheit und sorgen dafür, dass Diversität als gesellschaftliche Ressource geschätzt wird“, sagt sie.
Zugeschnitten ist das Projekt besonders auf Familien in risikohaften Lebenslagen. Für gewöhnlich besuchen Kleinkinder die Kinderstuben für etwa ein Jahr. Dort werden sie durch einen Betreuungsschlüssel von 1:3 und innovative pädagogische Ansätze wie systematische Sprachförderung, Förderung der sozial-emotionalen Entwicklung und partizipatorische Eingewöhnung spielerisch in ihrem Wissens- und Spracherwerb unterstützt. Eine Kindertagespflegeperson ist somit durchschnittlich für drei Kinder verantwortlich. Auch für die Eltern gibt es Einzelberatungen und Gruppenangebote. Dank des Kinderstuben-Ansatzes gelinge der Übergang in eine Kita viel besser, so Meryem Sönmez. Echter Chancengleichheit für alle Kinder in Deutschland kommt das Bildungssystem auf diese Weise ein großes Stück näher.
Das Kinderstuben-Konzept startete 2008 in Dortmund und wird seit 2014 von RuhrFutur gefördert. Die Auridis Stiftung fördert seit 2019 den landes- und bundesweiten Transfer des Projekts. 1.500 Kinder haben schon eine solche Einrichtung besucht, derzeit werden 250 Kinder betreut.
RuhrFutur
RuhrFutur möchte das Bildungssystem der Metropole Ruhr leistungsfähiger und gerechter gestalten. Ziel der Initiative: Allen Kindern und Jugendlichen sollen Bildungszugang, –teilhabe und -erfolg in gleichem Maß und unabhängig von ihrer Herkunft ermöglicht werden.
www.ruhrfutur.de