Lokale Ideen für globale Probleme

Lokale Ideen für globale Probleme
Autorin: Carola Hoffmeister 11.05.2023

Frischen Gründungsgeist braucht die Welt! Aber wie findet er seinen Weg in die Wirklichkeit? Eine Möglichkeit bietet der Global Solutions Summit in Berlin, ein inter­nationales Forum von Politiker*innen aus den G7- und G20-Staaten. Auf der Konferenz am 15. und 16. Mai stellen 100 „Young Global Changers“ aus aller Welt ihre Projekte vor.

Mitte Mai werden Juliet Namujju, Noel Ifeanyi Alumona und Osei Boateng nach Berlin aufbrechen. Dort werden die drei jungen Menschen aus Afrika – eine Mode­macherin, ein Sozial­unternehmer und ein Human­biologe – auf dem Global Solutions Summit sprechen. Und 100 Spitzen­vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft, Zivil­gesellschaft und Privat­wirtschaft sowie 1.000 Gäst*innen ihre Lösungen für brennende globale Probleme vorstellen. Sie kommen auf Einladung der Global Solutions Initiative (GSI). Anlässlich der deutschen G20-Rats­präsidentschaft hat der deutsch-US-amerikanische Wirtschafts­wissenschaftler Dennis J. Snower 2017 die GSI gegründet und ist bis heute ihr Präsident. Ziel der Initiative ist es, Lösungen für globale Probleme zu finden, indem sie Forschende mit politischen und zivil­gesellschaftlichen Entscheidungs­träger*innen vernetzt.

Es geht der GSI darum, wirtschaftlichen Fortschritt mit sozialem und ökologischem Wohlstand zu verbinden und den Alltag der Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern. Die jährliche Agenda gipfelt im Global Solutions Summit. In diesem Jahr beschäftigen sich Führungs­kräfte, Entscheider*innen und Vordenker*innen mit der Frage, welche Auswege es aus den gegen­wärtigen Krisen gibt – aus der Klima-, der Post-Pandemie- und der Ukraine-Krise, die Russland durch seinen flächen­deckenden Angriffs­krieg gegen das Land ausgelöst hat. Am Ende der Analysen der derzeitigen System­krisen werden politische Handlungs­empfehlungen erarbeitet, die sich an Entscheider*innen in den Industrie­staaten und Schwellen­ländern richten. Auch die Stimmen der jungen Generation werden gehört. So nehmen durch das GSI-Nachwuchs­programm 100 junge Menschen aus Forschung, Politik­beratung, Wirtschaft und Zivil­gesellschaft am Summit teil, die mit ihren Ideen und Projekten die Welt bereits heute zu einem besseren Ort machen. Juliet Namujju aus Uganda, Noel Ifeanyi Alumona aus Nigeria und Osei Boateng aus Ghana gehören zu diesen „Young Global Changers“. AufRuhr hat sie vorab gesprochen.

Juliet Namujju: Modeschöpferin und Umwelt­aktivistin

Ihre Großmutter nähte ihr Spielsachen aus Dingen, die andere wegwarfen. Heute ist Juliet Namujju Gründerin eines inklusiven Ökomode­labels aus Uganda, das sich mit Kleidung und Accessoires aus recyceltem Plastik­müll für den Umwelt­schutz einsetzt. Dafür entwirft die inter­national preis­gekrönte Designerin langlebige Artikel wie leuchtend gelbe Regen­mäntel für Kinder und Erwachsene, Einkaufs- und Laptop­taschen aus Zucker- und Zementsäcken oder Milch­beuteln. Die Materialien findet sie auf Baustellen und Müll­halden rund um Ugandas Hauptstadt Kampala. „Mein Ziel ist es, mit einem inklusiven Öko­mode­label gegen die Plastik­müll­krise in Afrika zu kämpfen und gleich­zeitig Beschäftigungs­möglichkeiten für Menschen mit Behinderung sowie für Jugendliche zu schaffen“, sagt sie. „Deshalb freue ich mich über die Gelegenheit, mich bei den ‚Young Global Changers‘ beim Global Solutions Summit mit anderen jungen Menschen zu vernetzen und vielleicht Investor*innen zu finden, die mein Projekt unter­stützen.“

Juliet Namujju aus Uganda liebt Mode und Design. Doch der Umweltschutz ist ihr mindestens genauso wichtig. Mit ihrem Label „Kimuli Collections“ verbindet sie beides.
Juliet Namujju aus Uganda liebt Mode und Design. Doch der Umwelt­schutz ist ihr mindestens genauso wichtig. Mit ihrem Label „Kimuli Collections“ verbindet sie beides. © Kimuli Collections

Die Geschichte ihres Modelabels beginnt in ihrer Kindheit. Juliet Namujju war fünf Jahre alt, als ihrem Vater nach einem schweren Verkehrs­unfall beide Beine amputiert werden mussten. Er verlor seinen Job und die gesellschaftliche Anerkennung. „Ich war noch klein, aber ich erinnere mich daran, wie er deprimiert im Roll­stuhl saß. Denn Menschen mit Behinderung haben es schwer in Uganda, sie erhalten keinerlei Unter­stützung und gelten als wertlos. Auch mein Vater war über­zeugt, nichts mehr im Leben erreichen zu können, und starb ein Jahr nach dem Unfall. Deshalb beschäftige ich mich heute mit der Frage, wie ich Menschen mit Behinderung helfen kann“, erzählt Juliet Namujju selbst­bewusst. Die 25-Jährige wuchs bei der Großmutter in einem abgelegenen Dorf Ugandas auf, und weil das Geld an allen Ecken und Enden fehlte, nähte die Großmutter Spielsachen aus Müll. „Wir haben Puppen gemacht und Kleidung für sie hergestellt, besonders die Anzieh­sachen haben mich immer sehr fasziniert. Irgendwann saß ich selbst an der Näh­maschine.“

Juliet Namujju konnte sich durch den Verkauf von selbst genähten Kreationen ihre Ausbildung an der Highschool finanzieren und anschließend einen Kurs in Mode und Design belegen. Außerdem schloss sie sich der Social Innovation Academy an, einer gemein­nützigen Organisation, die benachteiligten Jugendlichen hilft, ihr Potenzial aus­zu­schöpfen. In Maya, einer Kleinstadt etwa 15 Kilometer von Kampala entfernt, gründete die junge Frau 2017 ihr Unternehmen „Kimuli Collections“, mit dem sie und ihr Team Textil- und Plastik­abfälle in nach­haltige und wasser­feste Kleidungs­stücke und Accessoires verwandeln und gleich­zeitig Ausbildungs- und Beschäftigungs­möglichkeiten für Menschen mit Behinderung bieten. Kimuli bedeutet in der Bantu-Sprache Luganda Blume. „Weil wir das, was andere als Müll ansehen, in etwas Schönes verwandeln.“

Juliet Namujju verwandelt das, was sie auf Ugandas Müllhalden findet, in hübsche und praktische Accessoires – so, wie sie es bereits als Kind gelernt hat.
Juliet Namujju verwandelt das, was sie auf Ugandas Müllhalden findet, in hübsche und praktische Accessoires – so, wie sie es bereits als Kind gelernt hat. © Kimuli Collections
Ihr Wissen gibt sie gerne weiter. In ihrem Mode-Unternehmen bildet sie Schneider*innen aus, in Schulen spricht sie über Nachhaltigkeit.
Ihr Wissen gibt sie gerne weiter. In ihrem Mode-Unternehmen bildet sie Schneider*innen aus, in Schulen spricht sie über Nachhaltigkeit. © Kimuli Collections

Mittlerweile hat Juliet Namujju 96 Schneider*innen ausgebildet, etwa 40.000 Kilogramm Plastikmüll zu 15.000 Kleidungs­stücken recycelt und ihre Produkte in 15 Geschäften mit mehreren großen Partner*innen verkauft. Auszeichnungen fliegen ihr nur so zu: So erhielt die Designerin den ugandischen Ye! Community Award 2018, der junge Unternehmer*innen mit Vorbild­funktion auszeichnet. Sie war Tony Elumelu Foundation Fellow für die Herstellung umweltfreundlicher Gesichts­masken für Menschen mit Behinderung und wurde vom südkoreanischen Politiker Ban Ki-moon mit dem „Global Greenpreneur Award“ 2019 geehrt.

Ihre Kreationen kaufen hauptsächlich Ausländer*innen, aber Juliet Namujjus Ziel ist es, zunehmend die Menschen in ihrer Heimat von ihrem modischen Umwelt­schutz zu überzeugen. Dafür besucht sie Schulen in Uganda und klärt über Nachhaltigkeit auf. Im Mai 2022 kam ihr Sohn Gabriel David zur Welt: „Er soll genau wie ich mit ganz viel Kreativität aufwachsen“, sagt die Designerin. „Und natürlich von mir lernen, dass sich Müll in viele modische und nützliche Dinge verwandeln lässt.“

Noel Ifeany Alumona ist erfolgreich und ehrgeizig. Er studiert derzeit Sonderpädagogik in den USA und möchte der erfolgreichste Sonderpädagoge werden, den sein Heimatland Nigeria je hatte.
Noel Ifeany Alumona ist erfolgreich und ehrgeizig. Er studiert derzeit Sonderpädagogik in den USA und möchte der erfolgreichste Sonderpädagoge werden, den sein Heimatland Nigeria je hatte. © privat

Noel Ifeanyi Alumona: Sozial­unternehmer mit prominenter Unter­stützung

Ein Treffen mit Barack Obama brachte Noel Ifeanyi Alumona auf die Idee, eine Bildungs­initiative für Jungen aus seiner Heimat zu gründen. Der Sozial­unternehmer aus Nigeria setzt sich mit seinen spenden­finanzierten Organisationen „Boys Champions“ und „Hope for African Children“ dafür ein, Kindern und Jugendlichen Zugang zu Bildung und Sport zu verschaffen und ihnen dadurch neue Zukunfts­chancen zu eröffnen. Von der Teilnahme beim Nach­wuchs­programm „Young Global Changers“ im Rahmen des Global Solutions Summit erhofft er sich, neue Kontakte zu knüpfen und sein Netzwerk durch Unter­stützer*innen und Sponsor*innen zu erweitern.

Noel Ifeanyi Alumona kam 1992 im Bundesstaat Enugu in Nigeria zur Welt. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte er in einem Flüchtlings­lager, in dem er und seine Familie Zuflucht vor der islamistischen Gruppierung Boko Haram suchten. Die Terror­miliz versucht mit Gewalt, in Nigeria, im Tschad, Niger und in Kamerun ein Verbot westlicher Bildung und die Einführung der Scharia durch­zu­setzen. Als Noel Ifeanyi Alumona neun Jahre alt war, mussten er und seine beiden jüngeren Schwestern mitansehen, wie Männer, die nachts ins Haus ein­gedrungen waren, seine Mutter brutal vergewaltigten. Sie war damals mit dem vierten Kind hoch­schwanger. Ausgelöst durch die Vergewaltigung, setzten nach zwei Wochen die Wehen ein. „Sie starb an den Folgen der Geburt, ebenso wie mein ungeborenes Geschwisterchen. Dieser Vorfall hat mein Leben für immer verändert“, erzählt Noel Ifeanyi Alumona – und teilt damit den wohl traumatischsten Moment seines Lebens.

Nicht reden, machen. So lässt sich zusammenfassen, was die Young Global Chargers antreibt, die sich auf dem Global Solutions Summit treffen.
Nicht reden, machen. So lässt sich zusammenfassen, was die Young Global Chargers antreibt, die sich auf dem Global Solutions Summit treffen. © Global Solutions Initiative Foundation gGmbH
Die jungen Menschen aus aller Welt werden jedes Jahr in einem umfangreichen Bewerbungsverfahren ausgewählt.
Die jungen Menschen aus aller Welt werden jedes Jahr in einem umfang­reichen Bewerbungs­verfahren ausgewählt. © Global Solutions Initiative Foundation gGmbH
Und sie schließen sich einem globalen Netzwerk von Changemakern an, um gemeinsam die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Und sie schließen sich einem globalen Netz­werk von Change­maker*innen an, um gemeinsam die Welt zu einem besseren Ort zu machen. © Global Solutions Initiative Foundation gGmbH

Die Familie wanderte in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Noel Ifeanyi Alumona studierte Sonder­pädagogik an der Vanderbilt University in Nashville im US-Bundes­staat Tennessee und erhielt als erster Student aus Nigeria ein Stipendium. Als Stipendiat des African Leaders Program der gemein­nützigen Obama Foundation traf er 2018 auf Barack Obama: „Ich saß mit Barack Obama zusammen, und er wollte von mir wissen, wie ich meine jungen Mitbürger*innen in Nigeria fördere – eine gute Frage! Diese Begegnung und meine Erfahrungen als neunjähriger Junge brachten mich dazu, ‚Boys Champions‘ zu gründen“, sagt Alumona. „Boys Champions“ ist eine Initiative, die durch Mentoren- und Führungs­programme sowie Sport und psychosoziale Beratung junge Männer darin unterstützt, eine gesunde Männlichkeit zu entwickeln und Frauen mit Respekt zu behandeln. Auf diese Weise sollen geschlechts­spezifische Gewalt und Verbrechen verhindert werden. „Boys Champions“ ist das erste Programm dieser Art in Afrika und hat seit der Gründung im Jahr 2018 schon mehr als 10.000 jungen Männern in Nigeria positive soziale Alternativen zur Gewalt geboten.

Wir sind davon über­zeugt, dass unsere Arbeit mit Männern nicht nur positive Auswirkungen auf das Leben von Frauen und Mädchen hat, sondern sich auch auf die Zufriedenheit der Männer selbst auswirkt. Denn so werden sie von schädlichen, einschränkenden Aspekten der Männlichkeit befreit.

Noel Ifeanyi Alumona

„Wir sind davon über­zeugt, dass unsere Arbeit mit Männern nicht nur positive Auswirkungen auf das Leben von Frauen und Mädchen hat, sondern sich auch auf die Zufriedenheit der Männer selbst auswirkt. Denn so werden sie von schädlichen, einschränkenden Aspekten der Männlichkeit befreit“, erklärt Noel Ifeanyi Alumona. Auf seinem Instagram-Profil veröffentlicht der 31-Jährige private Schnapp­schüsse genauso wie beruflich bedeutsame Momente seines Lebens – beispiels­weise das Foto von ihm und dem Dalai Lama, der ihn gerade segnet. Alumona hat das spirituelle und weltliche Oberhaupt Tibets letztes Jahr getroffen, nachdem er für seinen Einsatz mit „Boys Champions“ mit dem American Field Service (AFS) Award for Young Global Citizens gewürdigt worden war – als erster Afrikaner und Nigerianer. Der AFS ist eines der weltweit größten Netzwerke von gemein­nützigen Austausch­organisationen für junge Menschen, die als Austausch­schüler*innen oder Freiwillige in sozialen oder ökologischen Projekten längere Zeit im Ausland verbringen. Mit dem Award zeichnet er junge Menschen aus, die sich für die globale Gemeinschaft engagieren. „Wir alle sehnen uns nach Veränderung in der Welt – und ich habe beschlossen, die Veränderung zu sein, die ich in der Welt sehen möchte“, sagt Noel Ifeanyi Alumona und lächelt. „Ich freue mich, diesen Wandel in meiner Gemeinde anzuführen und auch andere junge Menschen und meine Generation dazu zu bringen, Verantwortung zu übernehmen.“

„Machen meine Entscheidungen und Handlungen das Leben anderer besser?“, ist eine Frage, die sich Osei Boateng immer wieder stellt. Mit seiner OKB Hope Foundation kann er diese Frage mit „Ja“ beantworten.
„Machen meine Entscheidungen und Handlungen das Leben anderer besser?“, ist eine Frage, die sich Osei Boateng immer wieder stellt. Mit seiner OKB Hope Foundation kann er diese Frage mit „Ja“ beantworten. © privat

Osei Boateng: Gesundheitsexperte mit Kontakten zu Dorf­ältesten

In Ghana gibt es pro 1.000 Einwohner*innen weniger als ein Kranken­haus­bett, in Deutschland sind es fast acht Betten. An diesem katastrophalen Zustand möchte Osei Boateng etwas ändern. Der 29-jährige Unternehmer aus Ghana lebt in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Westafrika. Mit seiner OKB Hope Foundation hat er es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen in ländlichen Gemeinden seiner Heimat Zugang zur Gesundheits­versorgung zu verschaffen – und zwar durch ein Krankenhaus auf Rädern. Bislang ist ein Transporter als Mini­hospital in Ghana unterwegs, einem Land am Golf von Guinea, das in etwa so groß wie Großbritannien ist. Aber lang­fristig möchte Osei Boateng 16 solcher Vans durch Ghana schicken – einen mobilen Service für jede Region. „Um dieses Ziel erreichen zu können, hoffe ich, auf dem Global Solutions Summit Partner*innen, Geldgeber*innen und Unter­stützer*innen für meine Idee zu gewinnen“, sagt er.

Osai Boateng wuchs in einer Region Ghanas auf, die keinen nennens­werten Zugang zur Gesundheits­versorgung hatte. Deswegen war er in seiner Kindheit nie bei Ärzt*innen. „Wenn meine Geschwister oder ich krank waren, haben meine Eltern eine Selbst­diagnose gestellt und anschließend in einer Drogerie die Medikamente gekauft, die sie für richtig hielten“, erzählt er. „So handhaben es die meisten Menschen in Ghana. Denn ein Besuch in den wenigen Privat­praxen ist teuer, und nur diejenigen, die wirklich große gesundheitliche Probleme haben, fahren ins Kranken­haus. Das führt oftmals zu einer späten Diagnose und manchmal zu vermeidbaren Todes­fällen.“

Dass die Gesundheitsversorgung anders aussehen kann, fiel Osei Boateng auf, als er 2014 als 19-Jähriger mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten von Amerika auswanderte. Die Eltern wollten ihm eine gute Bildung ermöglichen, und Osei Boateng begann, Human­biologie an der Cornell University in New York zu studieren, inspiriert durch seine Schwester, eine Kranken­pflegerin. In jener Zeit verstarb seine Großmutter in Ghana an den Folgen eines Herz­infarktes, vermutlich ausgelöst durch Bluthoch­druck. „Vielleicht hätte sich ihr Tod durch regelmäßige Vorsorge­untersuchungen und Medikamente verhindern lassen“, sagt Osei Boateng und spricht damit ein Schicksal an, das stellvertretend für viele steht. Denn in Ghana liegt die Lebens­erwartung von Männern bei 63,4 Jahren und von Frauen bei 68,4 Jahren. In Deutschland werden Männer im Durchschnitt 78,5 Jahre und Frauen 83,4 Jahre alt. Vor allem Blut­hochdruck gilt als eine der häufigsten Ursachen für vermeidbare Todesfälle in Ghana. So kam Osei Boateng auf die Idee, ein mobiles Krankenhaus in ländliche Regionen des Landes zu schicken und so einkommens­schwachen Familien Zugang zu medizinischer Versorgung zu verschaffen. Er steckt sein ganzes Geld, das er inzwischen bei der gemein­nützigen Gesundheits­organisation Henry Ford Health verdient, sowie sein Fachwissen in das Projekt und reist immer wieder nach Ghana, um mit seinem Team für eine hochwertige medizinische Versorgung der Menschen zu sorgen. Seine Vision: 35 Millionen Menschen in Ghana zu besserer Gesundheits­versorgung zu verhelfen.


Global Solutions Initiative

Die Global Solutions Initiative (GSI) ist eine unabhängige gemein­nützige Organisation. Dennis J. Snower, deutsch-US-amerikanischer Wirtschafts­wissenschaftler und ehemaliger Präsident des Instituts für Welt­wirtschaft (IfW) in Kiel, hat die GSI 2017 gegründet. Durch die Begleitung von inter­nationalen Foren wie den G20 und G7 hat sich die Initiative als anerkannter Akteur in der globalen Politik etabliert. Mit einem umfangreichen Programm aus Forschung, Öffentlichkeits­arbeit und Beratung bringt die GSI Politik, Wissenschaft, Zivil­gesellschaft und Wirtschaft zusammen. Die jährliche Agenda gipfelt im Global Solutions Summit.
www.global-solutions-initiative.org/