YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Autor*innen: Sally Wilkens und Jonas Ross Bilder im Video: Stefanie Loos 10.05.2022

Was machen Grenzen mit uns Menschen, Dota Kehr und Steffen Mau?

Ukraine Entwicklung: Wie ordnen Grenzen unser Zusammenleben? Warum prägen sie unser Weltbild? Welche Trennungs­linien gehören schnellst­möglich überwunden? Darüber diskutieren die Sängerin Dota Kehr und der Soziologe Steffen Mau im Audio-Gespräch.

Grenzen sind gerade grausam aktuell. Mit seinem Angriffskrieg auf die Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin das Verständnis von Nationalstaaten im Westen ins vor­vergangene Jahrhundert zurück­geworfen. Grenzen, so merken es plötzlich Millionen Bürger*innen in Demokratien, können durch Gewalt verschoben werden – auch in Europa. Gleich­zeitig können Grenzen auf einmal durchlässig sein: Millionen ukrainische Menschen überwinden sie auf ihrer Flucht. Was ist die Zukunft der Ukraine in Europa?

Dota Kehr trifft Steffen Mau

AufRuhr hat zwei Menschen, zwei Perspektiven zusammen­gebracht, um auf das Thema Grenzen zu blicken. Das Audio-Gespräch nimmt die Zuhörer*innen mit auf einen Spazier­gang, genauer gesagt auf einen Grenzgang. Denn: AufRuhr trifft die Sängerin und den Soziologen an der ehemaligen inner­deutschen Grenze. Dota Kehr ist in Westberlin geboren, Steffen Mau in Rostock, als die Mauer Deutschland noch in Ost und West teilte. Sie widmet ihr Leben der Musik und engagiert sich auf Benefizkonzerten für Geflüchtete und Frieden. Er hat als Soziologe das Thema Grenzen zu seinem Lebensthema gemacht.

© Future Image

Dota Kehr ist Liedermacherin und Musik­produzentin. Sie ist oft unterwegs mit ihrer Band DOTA, früher auch bekannt als Klein­geld­prinzessin. Die studierte Medizinerin widmet ihr Leben der Musik und engagiert sich auf Benefiz­konzerten etwa für Geflüchtete oder für den Frieden.

Steffen Mau
© Marten Körner

Mercator Senior Fellow Steffen Mau ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er beschäftigt sich unter anderem mit der Digitalisierung und Ungleichheits­forschung.

Steffen Mau ist nominiert für den Deutschen Sach­buch­preis

Der Soziologe Steffen Mau ist mit seinem Buch „Sortiermaschinen: Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert“ für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert, der am 30. Mai verliehen wird. Die Begründung der Jury: „Grenzen sind unsichtbar für die einen und unüberwindbar für die anderen. Darin liegt ihre doppelte Funktion als ‚Sortier­maschinen‘. […] Sie strukturieren weltweit Lebens­chancen existenziell und ungleich.“ Oder wie Steffen Mau es im Audio-Gespäch sagt: „Grenzen sind Nadelöhre des Schicksals.“

Das Gespräch wurde im März aufgenommen.


Mercator Fellowship-Programm

Das Mercator Fellowship-Programm bietet seinen Stipendiat*innen den Freiraum, sich explorativ und ideen­reich einem Forschungs- oder Praxis­­vorhaben zu widmen.

www.stiftung-mercator.de

Steffen Mau: Sortiermaschinen. Die Neu­erfindung der Grenze im 21. Jahrhundert
Der kosmopolitische Traum von einer grenzenlosen Welt hat in den letzten Jahren tiefe Risse bekommen. Aber war er überhaupt jemals realistisch? Steffen Mau zeigt, dass Grenzen im Zeitalter der Globalisierung von Anbeginn nicht offener gestaltet, sondern zu macht­vollen Sortier­maschinen umgebaut wurden. Während ein kleiner Kreis Privilegierter heute nahezu über­all­hin reisen darf, bleibt die große Mehrheit der Weltbevölkerung weiterhin systematisch außen vor.

Das Buch ist in der Edition Mercator im C.H. Beck Verlag erschienen.