Was Autos die Gesellschaft wirklich kosten

Parkplatz
Was Autos die Gesellschaft wirklich kosten
Autor: Julien Wilkens 15.12.2022

Wenige Themen spalten die Gesellschaft zwischen Stadt und Land, Jung und Alt und konservativ und fortschrittlich so wie die Verkehrswende. Während die einen das eigene Auto als blechgewordenen Inbegriff von Freiheit verstehen, sehen andere es als lebensraumraubendes Ungetüm eines falsch verstandenen Mobilitätsversprechens an. Testen Sie im AufRuhr-Quiz Ihr Wissen zur Verkehrswende und zum Thema Parkplatzsuche, zusammengetragen von der Agora Verkehrswende.

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Frage 10/10

Was kostet jeder öffentliche Parkplatz am Straßenrand die öffentliche Hand jährlich in Berlin?

Antwort 1

13 Cent

Antwort 2

12,20 Euro

Antwort 3

220 Euro
RICHTIG!
Die Bereitstellungskosten für einen bewirtschafteten Stellplatz am Straßenrand in Berlin belaufen sich auf circa 220 Euro pro Jahr. Davon geht circa die Hälfte für öffentliche Sicherheit und Ordnung drauf (45 Prozent) sowie ein gutes Viertel (27 Prozent) für allgemeine Verwaltung. Und noch mal 28 Prozent für die tatsächliche bauliche Herstellung, Entwässerung, Reinigung und Beleuchtung.
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Frage 9/10

Wie weit müssen Autofahrende im Schnitt rumgurken, bis sie in Innenstädten einen Parkplatz gefunden haben?

Antwort 1

750 Meter

Antwort 2

2,5 Kilometer

Antwort 3

4,5 Kilometer
RICHTIG!
Der Parksuchverkehr macht allein 30 bis 40 Prozent des innerstädtischen Gesamtverkehrs aus – das sagt der ADAC. Dabei brauchen Autofahrende durchschnittlich 10 Minuten und legen 4,5 Kilometer zurück. In einer deutschen Großstadt verbringt eine Autofahrer*in also zwischen 40 und 70 Stunden im Jahr mit der Suche nach einem Parkplatz. Das sind übrigens 5 bis 8 Urlaubstage!
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Frage 8/10

Zur Jahrtausendwende waren in Deutschland knapp 3 Prozent aller neu zugelassenen Autos SUV und Geländewagen. Wie hoch ist ihr Anteil heute?

Antwort 1

Knapp 12 Prozent

Antwort 2

Knapp 22 Prozent

Antwort 3

Knapp 32 Prozent
RICHTIG!
2020 handelte es sich mit 31,9 Prozent bei fast jedem dritten neu zugelassenen Auto in Deutschland um einen SUV oder Geländewagen. Parkende große Autos am Straßenrand verdecken die Sicht auf querende Fußgänger*innen. Insgesamt werden Pkw aller Klassen immer größer, wodurch zum Beispiel Kinder ungesehen zwischen den parkenden Autos auftauchen und so die Unfallgefahr steigt: Innerorts stehen 25 Prozent der Fußverkehrsunfälle im Zusammenhang mit dem Parken.
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Frage 7/10

In München stiegen die Preise für ÖPNV-Einzeltickets zwischen 2004 und 2018 um 45 Prozent. Um wie viel stieg in diesem Zeitraum der Preis für Parkplätze?

Antwort 1

0 Prozent

Antwort 2

18,7 Prozent

Antwort 3

47,7 Prozent
RICHTIG!
Null Prozent: Parken kostet in München laut Agora Verkehrswende genau das Gleiche wie 2004. Inflationsbereinigt wurde das Parken also sogar immer billiger.
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Frage 6/10

Wie lange steht ein Auto im Schnitt, statt zu fahren?

Antwort 1

23 Stunden

Antwort 2

21,5 Stunden

Antwort 3

18,9 Stunden
RICHTIG!
Parkflächen werden mehrere Stunden am Tag von einem Fahrzeug besetzt. Im Durchschnitt steht ein Fahrzeug 95 Prozent der Zeit rum, was 23 Stunden am Tag entspricht. Und Autos sind Platzverschwender: Sie benötigen im Schnitt so viel Platz wie zehn Fahrräder.
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Frage 5/10

Was kostet ein Auto? Mal ein konkretes Beispiel: Was kostet es, einen Opel Corsa 50 Jahre lang zu besitzen?

Antwort 1

32.000 Euro

Antwort 2

120.000 Euro

Antwort 3

600.000 Euro
RICHTIG!
Wer 50 Jahre lang einen bescheidenen Opel Corsa besitzt, fährt damit satte 600.000 Euro an Kosten ein – wovon rund 40 Prozent die Gesellschaft trägt. „Alle die, die kein Auto haben, finanzieren die mit, denen eines gehört“, sagte der Mobilitätsforscher Stefan Gössling vom Freiburger Institut T3 Transportation Think Tank der „taz“. Wer einen Opel Corsa fährt, den subventioniert die Allgemeinheit einer Studie zufolge mit jährlich 4.674 Euro.
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Frage 4/10

Wie viele Deutsche nutzen ein Auto täglich oder fast täglich?

Antwort 1

23,7 Prozent

Antwort 2

41,7 Prozent

Antwort 3

58,7 Prozent
RICHTIG!
2021 nutzten rund 41,7 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre täglich oder fast täglich ein Auto als Fahrer*in oder Mitfahrer*in. Zum Vergleich: Nur 10 Prozent der Erwerbstätigen fuhren regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit. Dabei wird das Auto offenbar auch auf kürzeren Arbeitswegen regelmäßig eingesetzt. Fast die Hälfte aller Erwerbstätigen (48 Prozent) legt weniger als 10 Kilometer zum Arbeitsplatz zurück.
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Frage 3/10

Wie groß ist ein Tiefgaragenstellplatz im Schnitt?

Antwort 1

8 qm

Antwort 2

12,5 qm

Antwort 3

18 qm
RICHTIG!
Ein Tiefgaragenstellplatz muss mindestens 11,5 Quadratmeter groß sein – im Schnitt sind es 12,5 Quadratmeter – und damit größer als die Durchschnittsgröße eines Einzelbüros mit 8 bis 10 Quadratmetern. Somit hat das Auto der Angestellten in unserer Gesellschaft mehr Platz als diese selbst.
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Frage 2/10

Was kostet ein Parkausweis für Anwohner*innen in München umgerechnet am Tag?

Antwort 1

8 Cent

Antwort 2

1,50 Euro

Antwort 3

18 Euro
RICHTIG!
Ein Parkausweis kostet beispielsweise in München 30 Euro pro Jahr – das entspricht 8 Cent pro Tag! Zum Vergleich: Wer ein etwa vergleichbar großes Stück Straßenraum für einen Kneipentisch vor seiner Gaststätte nutzen will, zahlt dem Freistaat Bayern umgerechnet 1,50 Euro am Tag. Wer Gemüse an einem Wochenmarktstand von der Größe eines Parkplatzes verkauft, zahlt 18 Euro am Tag. Straßenraum wird also von der öffentlichen Hand zu Preisen angeboten, die nicht den Wert für das Gemeinwohl berücksichtigen. In Stockholm kostet ein Parkausweis für die Bürger*innen übrigens 1.300 Euro – im Jahr.
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Frage 1/10

Autofahrende ätzen lautstark, wenn die vermeintlich letzten Parkplätze zugunsten von begrüntem öffentlichen Raum wegfallen. Welche Aussage stimmt: In Berlin …

Antwort 1

… haben Autos zehnmal mehr Platz zum Parken als Kinder Platz zum Spielen.

Antwort 2

… gibt es mehr Spielstraßen als Parkhäuser.

Antwort 3

… ist Parken innerhalb des S-Bahn-Ringes überall kostenpflichtig.
RICHTIG!
Das Auto genießt in der Gesellschaft eine enorm hohe Wertschätzung, denn Parkplätze bekommen mehr Raum als Kinder. Beispiel Berlin: Dort wird zehnmal mehr Fläche für Parkplätze verbraucht als für Spielplätze. Das sind schätzungsweise 15 Prozent der Stadtfläche.
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Agora Verkehrswende

Agora Verkehrswende will zusammen mit zentralen Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Grundlagen dafür legen, dass der Verkehrssektor bis 2050 vollständig dekarbonisiert ist.
www.agora-verkehrswende.de